Noch ein Einplatinencomputer
Der
Odroid Einplatinencomputer kommt aus dem Hause Hardkernel.
Es
existieren etwa 15 verschiedene Typen
des ODROID´s, wobei derzeit der ODROID-N2, ODROID-XU4, der
ODROID-C1+
und der ODROID-C2 hergestellt werden. Alle aktuellen
ODROID-Typen verfügen über einen Mehrkernprozessor
mit ARM-Architektur
mit maximalen Taktraten zwischen 1,5 und 2 GHz.
Als Betriebssysteme können
verschiedene Distributionen
von Linux, wie z.B.
Ubuntu oder Arch
Linux und das Betriebssystem
Android
installiert werden.
Das
Modell C1+ hat 1 GByte RAM,
der ODROID-XU4 und der ODROID-C2 haben 2 GByte RAM. Alle Modelle
verfügen über einen HDMI-Anschluss,
diverse USB-Anschlüsse
und eine integrierte Netzwerkkarte
mit RJ45-Anschluss.
Alle Modelle besitzen steuerbare GPIOs:
das XU4 30 und das C1+ und C2 40 GPIOs.
Ich
verwende bei mir zu Hause einen Odroid-XU4 zur Ansteuerung meiner
Modelleisenbahn mit der Software Rocrail.
Anfänglich
hat hierzu ein RaspberryPi später ein BananaPi die Arbeit
verrichtet. Aber im Laufe der Zeit habe ich gemerkt,
je mehr
Züge angesteuert werden sollen, um so schlechter war die
Rechenleistung des RaspberryPi sowie BananaPi und
um so öfter
blieb die Software hängen.
Also
machte ich mich wieder auf die Suche nach einem Einplatinenrechner.
Ich entschied mich letztendlich dann für den Odroid-XU4:
ODROID-XU4
Samsung Exynos 5422 Octa-Core Big.Little Architecture mit Quad-Core Cortex A7 @1400MHz und Quad-Core Cortex A15 @2000MHz
1xUSB 2.0, 2xUSB 3.0 (Die maximale USB 3.0 Bandbreite beim ODROID-XU4 liegt bei 150 MByte/sec.)
LAN (10/100/1000)
2 GB DDR3 RAM
Micro SD Card Slot
eMMC Slot
Mit
der Leistung dieses Mini-PC´s bin ich absolut zufrieden. Der
Datendurchsatz von und zur
Modellbahnzentrale
(OpenDCC - Eine Lowcost-Zentrale für DCC - Betrieb mit
Linux und Rocrail) läuft
inzwischen reibungslos.
Als Betriebssystem habe ich
ursprünglich Ubuntu 14.04 LTS auf einer SD-Karte mit 16 GB Class 10
installiert.
Aber irgendwie kam ich nie so recht mit den
Datendurchsatz klar. Der Rechner an sich startet schon sehr
schnell
von der SD-Karte. Aber dann hat man ja immer noch das Problem, dass
die Daten auch während
des Betriebs hin- und hergeschaufelt
werden müssen.
Also schaute ich mich um, wie ich nun eine
externe SSD-Festplatte einbinden kann. Und siehe da, das ist ja das
einfachste auf der Welt:
1.
Daten von der 2. Partition der SD-Karte via dd von der SD-Karte auf
die Festplatte kopieren.
Die Boot-Daten und Partition bleiben
auf der SD-Karte!
2.
Auf der SD-Karte befindet sich ein Ordner namens „boot“. In
diesem Ordner findet ihr eine
Datei mit der Bezeichnung
„boot.txt“. Diese Datei mit einen Editor eurer Wahl öffnen.
3.
In dieser Datei findet ihr folgenden oder ähnlichen Eintrag:
setenv
bootargs „console=tty console=ttySAC1, 115200n8 root=/dev/mmcblk0p2
rootwait ro mem=2047M
Diesen
Eintrag am besten so wie er ist einmal kopieren und direkt unter der
Zeile neu einfügen.
Den kopierten Eintrag nun folgendermaßen
abändern:
setenv
bootargs „console=tty console=ttySAC1, 115200n8 root=/dev/sda
rootwait ro mem=2047M
Die
ursprüngliche Zeile nun mit einem Rautezeichen (#) am Anfang der
Zeile auskommentieren.
4.
Den Rechner nun mit der angeschlossenen Festplatte neu starten. Falls
ihr eine Festplatte
mit einer LED-Anzeige habt, fängt kurz
nach dem Starten des Rechners diese LED lustig zu blinken an.
Dies
ist schon ein erstes Anzeichen, dass der Rechner auf die Festplatte
zugreift.
5.
Unter dem Programm „Laufwerke“ kann man nun mal nachsehen, ob die
Festplatte auch richtig
eingebunden wurde, was normalerweise
auch der Fall sein dürfte.
Wenn
man nun will, kann man die ganzen Ordner auf der SD-Karte löschen
oder auch belassen, das
muss jeder für sich selbst entscheiden.
Man darf nur nicht die Daten, welche sich in der Partition
Boot
befinden, löschen! Denn davon lebt der Start des kleinen
PC´s !!!! Der Rest des Betriebssystems liegt
auf der
Festplatte, wobei die Größe der Partition auf einem zweiten Rechner
je nach Wunsch
vergrößert werden kann, was ja auch die
einzige Logik ist.
Seitdem
ich mein Betriebssystem auf eine SSD-Platte umgezogen habe, startet
mein
Odroid in 25 Sekunden und das BS steht fertig zum Betrieb
da. Solche Startzeiten
kenne ich nur aus der Zeit, in der ich
meine Computer noch mit Microsoft DOS 6.0 gestartet habe !!!!
Und
nun noch eine Methode wie man z.B. das Betriebssystem ARMBIAN auf
eine externe Festplatte bekommt.
Ich musste dieses
Installationsverfahren machen, da die oben gezeigte Art nicht mehr
funktionierte,
zumindest nicht mit ARMBIAN BIONIC mit Kernel
4.14
Als erstes muss man im Terminal auf die Root-Partition wechseln
cd
/
und folgende Software installieren:
sudo
nand-sata-install
Ist
das eingegeben, erscheint folgendes Fenster bei dem wir „Boot from
SD -system on SATA or USB“
auswählen und mit Eingabe
bestätigen:
Im
darauf folgenden Fenster muss noch das Ziellaufwerk ausgewählt
werden, in meinem Fall „/dev/sda1“
und wiederum mit Eingabe
bestätigen
dann kommt ein fast schon angsteinflösender Hinweis dass alle Daten auf der Platte gelöscht werden
Das
soll uns aber nicht stören, denn ansonsten könnten wir ja das
Betriebssystem nicht kopieren.
Denn jetzt wird die Festplatte
formatiert und alles wird auf die neue Partition kopiert.
Wenn
alles Fehlerfrei durchgelaufen ist, braucht man im darauffolgenden
Fenster nur noch auf
„Reboot“ klicken und der kleine MiniPC
sollte problemlos, aber wesentlich schneller neu starten.
Zur Kontrolle ob alles gut ging, gibt man im Terminal folgenden Befehl ein:
lsblk
Jetzt
sollte man wenigstens unter sda1 die Festplattengröße und „part
/“ sehen können
und noch die SD-Karte mit der Bezeichnung
„mmcblk0p1“, ebenso die SD-Kartengröße und
MOUNTPOINT
„/media/mmc/“ (oder ähnlich)…..
Wenn
man jetzt noch den Befehl „df“ eingibt, können wir noch ersehen
dass der Boot-Bereich
weiterhin auf „boot“ zeigt und auch
die Belegungsgröße.
Zum
Schluß können wir die SD-Karte noch bereinigen. Aber bitte nicht
einfach alles löschen!!!!!
Wer sich nicht sicher ist, sollte
lieber die Finger davon lassen oder die komplette SD Karte
vorher
noch zu sichern.
cd
/media/mmc/
Hier
darf nun alles gelöscht werden,nur NICHT
der Ordner /boot !!!!!!!! Wer diesen Ordner löscht
hat
eigentlich schon verloren, denn dann kann der PC nicht mehr starten.
Ein
kleines Manko hat aber der kleine PC dennoch. Ich musste ihn bereits
nach etwa sieben Monaten
zum Umtausch zurückschicken. Ich kann
nicht mal sagen, woran der Fehler lag, der Odroid ist einfach
nicht
mehr gestartet. Allerdings war der Umtausch bei der Firma Pollin kein
Thema.
Mein Fazit zum Odroid gegenüber RaspberryPi und BananaPi:
Leistung
kostet Geld, aber wem das zu viel ist: Denkt mal daran wie teuer
früher ein PC war!!!
Dazu wesentlich leistungsstärker,
schneller und stabiler im Gegensatz zu den beiden kleineren
Rechnern.
Und als Desktop-PC, so wie ich ihn verwende, einfach
nur super. Wenn man ihn allerdings als reinen
Server verwenden
will, ist dieses schöne Teilchen einfach überqualifiziert. Dafür
verwende ich dann
doch lieber meine beiden kleineren
Einplatinenflitzer.
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Diese Seite wurde am Sonntag den 11.12.2016 erstellt. Alle hier genannte Namen unterstehen dem Urheberrecht und sind eingetragenen Warenzeichen
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